Fragt man Sigrid Rinow, Jugendwartin der Spielvereinigung Blankenese von 1903 e.V., warum man unbedingt Tennis spielen sollte, kommt die Antwort schnell.
Und lang: „Tennis ist toll, absolut altersunabhängig. Man kann mit 3 Jahren Tennis spielen, aber auch mit 30 oder 70. Man bewegt sich an der frischen Luft. Das ist gesund und macht sehr viel Spaß. Der Bewegungsablauf ist komplex, stellt höchste Anforderungen an Koordination und Kondition – man muss laufen, sich richtig positionieren, braucht ein Gefühl für Schläger und Ball. Und dann ist da noch das Miteinander, trainiert wird im Team, man tritt gemeinsam bei Punktspielen an, misst sich dann aber auch untereinander. Denn das ist gerade für Kinder wichtig, für die Entwicklung. Sie lernen nämlich den Umgang mit Sieg und Niederlage.“
Eigentlich braucht man für den Start nur Sportschuhe, keine Vorkenntnisse, und den Schläger stellt zunächst der Verein – doch an wen wendet man sich? Spiel wo Du wohnst, würden wir sagen. Am besten, Ihr sucht Euch einen Verein in der Nähe, der ist über die Seite des Hamburger Tennis-Verbandes schnell gefunden. Die meisten Vereine bieten Schnupperkurse an: Gegen eine kleine Gebühr dürfen die Kids für eine Saison ohne Mitgliedschaft trainieren. Die kleinsten Spieler:innen nennen sich Bambinis und sind in Altersklassen eingeteilt, beginnend mit der U8, zu der aber auch die ganz kleinen Zwerge zählen. Unter der Anleitung tipptopp ausgebildeter Jugendtrainer:innen werden sie vielfältig und spielerisch an den Sport herangeführt. Gestartet wird z. B. mit etwas größeren, leichteren Bällen im Kleinfeld. So kann die Technik sauber gelernt werden, ohne dass ständig Spinat für dicke Oberarme auf den Teller muss oder Muskelkater droht. Im Alter von 6–8 Jahren beginnen die ersten Punktspiele (im Kleinfeld).
Hierbei geht es aber nicht nur um das reine Match, auch koordinative und Leichtathletik-Übungen gehen in die Wertung mit ein: Wie weit gelingt der Ballwurf z. B. mit links? In der Regel gibt es pro Saison vier Punktspiele, die Mannschaften spielen dabei je nach Qualifikation in den Klassen 1–4. Die besten messen sich dann sogar in der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft. Hui. Zwischendurch gibt es aber immer wieder auch clubinterne Turniere, bei denen die Kinder Fähigkeiten und Spaß am Spiel unter Beweis stellen können. Da stehen dann hin und wieder schon mal die Trainer:innen am Spielfeldrand, um die neuen Talente zu sichten. Wer Talent und Lust hat, kann sogar ins Fördertraining einsteigen, vielleicht erstmal eine Stunde mehr in der Woche trainieren, ab der U12 dann vielleicht sogar vier Mal mit Konditionstraining und allem Drum und Dran. Das erfordert natürlich Power, Leistungsbereitschaft, Support von den Eltern und vor allem richtig Bock.
Highlights des Tennisjahres sind die Sommercamps in den langen Ferien: zwei Stunden Training am Vormittag, zwei Stunden am Nachmittag, dazwischen Spaghetti Bolo und ein Eis. „Für die Kinder das Größte!“ Sie lernen sich gegenseitig kennen, machen richtig Tamtam mit den Trainer:innen und auch spielerisch entwickeln sie sich enorm weiter.
Ob es an der guten Bolo liegt, dem netten Trainerteam, an Sigrid Rinows Begeisterung, die bis in den Verein strahlt, der guten Organisation oder einfach an dem tollen Sport selbst – die Spielvereinigung Blankenese besitzt eine außergewöhnliche Anziehungskraft: Mehr als 500 Kinder schwingen hier den Tennisschläger und freuen sich darauf, sich mit kleinen Tennisprofis aus ganz Hamburg zu messen.
Copyright Fotos: Anne Freese