Wir hoffen, Euch geht es gut. Schräge Zeiten und jetzt auch noch Winter, kalt, dunkel, ungemütlich, scheiß drauf.
WICHTIG: Du bist nicht allein. Es gibt immer jemanden, dem oder der Du Dich anvertrauen kannst, IMMER (siehe Kasten). Einen Menschen, der Dir helfen kann, dass nach ungemütlich auch gemütlich kommen kann.
Mit der Securvita Krankenkasse hatten wir vorletzte Ausgabe unter dem Motto „Ich bin.“ damit angefangen, Euch abzuholen, so Ihr gerade gefühlt schwächelt, Euch die Anhäufung der Corona-/Ukraine-/Energie-/Inflations-Krisen zunehmend aufs Gemüt schlägt. Wir hatten in diesem Zusammenhang eine Checkliste zusammengestellt, die Euch eine Messlatte sein kann, bis wann was allein auszuhalten ist, ab wann man sich besser Hilfe holt. Und die in jedem Fall auch dazu führt, sich selbst zu sensibilisieren, einfach ein wenig besser auf sich selbst aufzupassen. Und weil wir alle auch Verantwortung für andere haben, vielleicht Kiddies, altersmäßig schwächelnde Eltern, die Liebsten, beste Freunde, ist es klasse, wenn Ihr nicht nur Euch, sondern auch anderen gegenüber Verantwortung empfindet, Euch dieser bewusst seid.
Im zweiten Teil ging es nämlich um Motivation, mehr so die intrinsische und nicht die übliche „Arsch-hoch“-Ansage von sporting. Und gemeinsam mit unserer inhaltlichen Begleitung Anne Hehl (Mental Coach und Yoga-Lehrerin) freuen wir uns sehr über Eure Mails und Rückmeldungen, bis hin zu: „Ich gehe jetzt raus und bewege mich.“ Zwar ist Bewegung nicht das Allheilmittel gegen Traurigkeit und Unmut; aber es hilft ungemein, nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Kümmert Euch um Eure Grundbedürfnisse: Ernährung, Schlaf, Auszeiten, Bewegung. Overall: Du hast es in der Hand, Du kannst was ändern, dass das mal klar ist. Und deswegen freut es uns, dass Ilka (Name geändert) schreibt: „Verdammt, Ihr habt sooooo recht, ich gehe jetzt nach Hause, ziehe mich um und laufe los.“ Dann haben wir also was richtig gemacht. Weitermachen. Der Witz: Ihr müsst Euch nicht bei uns committen, könnt Ihr natürlich gern, aber wenn es Euch allein schwerfällt, sucht Euch einen Buddy, eine Kollegin und macht sie zu Eurem Coach: „Frag mich morgen, ob ich heute gelaufen bin“, nehmt Euch gemeinsam 20 Liegestützen vor und schickt Euch Beweismittel-Pics hin und her. Klingt blöd, aber ein charmanter, sogenannter Sozialdruck hilft dann manchmal. Seid kreativ, auch hierbei.
Kreativ, wenn der gefühlte Druck da ist, könnt Ihr aber auch sein, wenn es dann an die Umsetzung geht. Die einen schaffen es wirklich einfach, laufen zu gehen, die anderen brauchen hier und da vielleicht noch niedrigere Barrieren, am liebsten keine, aber auch das geht und ist GAR nicht schlimm. Hauptsache, es geht überhaupt – und zwar LOS!!! „Jede:r nach dem eigenen Fitness-Level“, sagt Anne, sie empfiehlt: „Wenn möglich gleichförmige Bewegungen“, also Ihr müsst jetzt nicht eine neue Kurzkür einüben. „Zügiges Gehen, sportliches Nordic Walking, Joggen, Schwimmen, Radfahren – Hauptsache gleichförmig“, denn es sind diese Bewegungsformen, mit denen sich Stressreaktionen des Körpers am besten abbauen lassen. „Regelmäßigkeit ist der Schlüssel“, sagt Anne. Lieber zwei-, dreimal die Woche kurz als einmal lang. Verstanden. „Und das wenn möglich an der frischen Luft, wegen UV-Licht, Vitamin D“, you name it. „Die daraus entstehende Routine hilft Dir dann ggf. auch sogar, den Tag besser zu strukturieren“, das ist eine tolle Begleiterscheinung und das halbe Ziel: Struktur. Dasselbe gilt auch für die Themen Schlaf und Ernährung. „Alles, was einer festgelegten Struktur folgt, nimmt uns Entscheidungen ab“, basta, das reduziert nervliche Anspannung, ist also mega.
Schon moderate Bewegung hat, by the way, direkten Impact auf das Immunsystem: Beanspruchst Du Muskeln, dann erneuern sich Zellen, das ist gut. Natürlich muss das, was Ihr jetzt anschiebt, in Euer Lebenskonzept passen. Ausdauersport fordert mehr Zeit, Dehnungs- und Stretching-Komponenten machen Sinn, Krafttraining ebenso, auch Mannschaftssport. Da sind die Einstiegsbarrieren auch nicht hoch, wenn man will, man muss ja nicht in der 1. Damen Volleyball spielen, es reicht die Freizeittruppe, die liefert dann aber auch eine gehörige soziale Komponente gleich mit. Du kannst, um es noch mal zu verdeutlichen, vieles tun, aber Du musst damit anfangen. „Und wenn es“, sagt Anne, „die Idee ist, auf dem Weg zur Arbeit einfach zwei Stationen früher aus der S-Bahn auszusteigen und die letzten zwei Kilometer jeden Morgen zu Fuß zu gehen. Oder Du ignorierst den Fahrstuhl“, der ist sowieso Eighties.
Mit unserer Reihe „Ich bin.“ möchten wir Dir Handlungsimpulse an die Hand geben, die Dir dabei helfen sollen, mithilfe von Bewegung ins mentale Gleichgewicht zu finden. Diese Inhalte ersetzen keine eventuell notwendige medizinische Betreuung. Bitte suche im Zweifelsfall Deine Arzt- oder therapeutische Praxis auf, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wenn Du Dich psychisch instabil fühlst.
Hier bekommst Du rund um die Uhr Hilfe:
Arztruf Hamburg (alle Kassen) Tel.: 116 117
Telefonseelsorge (kostenlos) Tel.: 0800-111 0 111 und 0800-111 0 222