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Er ist gerade 20 geworden, in Berlin geboren, lebt in und segelte bisher für Malta, trainiert öfter auf dem Gardasee, ist aber eigentlich gerade in Hyères, Frankreich, zur nächsten Regatta.

Er hat sich dem Segel-Circus der internationalen, olympischen Spitzensegler angeschlossen und, tatäääää, gerade eben auch dem Norddeutschen Regattaverein in Hamburg. Klaus Lahme, der Chef des Olympic Teams beim NRV, ist im Glück. Richard, Richard Schultheis, so heißt die Heißdüse von Malta auch. Nach reiflicher Überlegung und einem Testsegeln am Gardasee mit seinem Vorschoter hat er sich nun entschlossen, seine olympische Kampagne für Deutschland zu starten. „Fabi Rieger, so heißt der Gute, und ich hatten, weil es so gut harmoniert und läuft, zuvor entschieden, gemeinsam das Projekt Olympia anzugehen“, sagt Richard, also folgte nach vielen Gesprächen der Wechsel in den deutschen Segelverband.

Deutsches Segel Olympiateam Männer und Frauen

Und obwohl Fabi für den Verein Seglerhaus am Wannsee in Berlin segelt, wechselt Richard vom Royal Malta Yachtclub an die Alster. „Das Olympic Team des NRV, die interne Förderung und Unterstützung aller Spitzensegler, hat mich schwer beeindruckt“, sagt er. „Und wenn das Ziel eine olympische Medaille ist, dann muss man das frühzeitig und eben konsequent angehen“, sagt er sachlich und sehr bestimmt. „Und genau das habe ich mir vorgenommen.“ Zurzeit macht er, nach seinem Abitur, ein Gap-Jahr, will dann ein Fernstudium anschieben. Nun stellt er gerade offensichtlich seglerisch alle Weichen und gewinnt gleich zweimal Silber bei den ersten beiden Regatten des Sailing Grand Slam (SGS) in diesem Jahr, so als Youngster. Das lässt wirklich aufhorchen.

Mit dem Segeln angefangen hatten Richard und seine zwei älteren Schwestern auf Malta. Da war er sechs. „Ich bin seitdem vom Segeln fasziniert“, sagt er sehr bestimmt. „Lange segelten wir Opti“, er war schon mit 11 Jahren Vize-Europameister, mit 14 Vizeweltmeister, schon mit 13 fliegend auf der Waszp unterwegs. Das „ich liebe Competition“, überrascht dann nicht. In den letzten beiden Jahren war er jeweils bei der 49er Junioren-WM Silber- (2023) und Goldmedaillengewinner (2024). Neben der klassischen Bootsklasse, dem 49er, segelt er darüber hinaus im High Performance Bereich, „auf der Motte“, wie er sagt. Das ist eine sauschnelle Foiling-Bootsklasse.

„Überhaupt liegt die Zukunft des Segelns im Foiling“, sagt ­Richard. Das Spannende an der Motte: „Die Motte ist keine Einheitsklasse“, sagt er. “Es gibt weniger Regeln, man kann viel experimentieren, ausprobieren, welche Veränderung am und im Boot, am Material, an Taktik und Strategie, welche Effekte hat,“ erklärt er. „Das ist sehr lehr- und hilfreich“, sagt er, „auch für das Olympische Segeln“, und da liegt jetzt, die nächsten drei Jahre, der Fokus. Auch beim NRV.

Theresa Steinlein beim IQFoil ist sehr schnell unterwegs
Theresa Steinlein beim IQFoil(en) auf dem Weg zum Arbeitsplatz!

Denn der ist natürlich nicht nur mit Richard auf Kurs LA. Allen voran Philipp Buhl, der mit seiner Paris-Platzierung nicht ganz so happy war. Er hat da sicher noch ’ne Rechnung offen und will in der ILCA 7 nach LA. Das will selbst im NRV aber nicht nur er, sondern auch Youngster Nik Willim. Auch Malte Winkel will es noch mal wissen. Nach Trennung von seiner Frau und Segel-Partnerin Nastya nimmt er die nächste Olympiade (das ist nämlich der Zeitraum zwischen den Spielen), mit seiner Kieler Partnerin Paula Schütze in Angriff und ist schwer zuversichtlich. Im 49erFX, werden Sophie Steinlein und Catherine Bartelheimer für den NRV angreifen, sie werden es dann unter anderem schon mit Marla und Hanna vom MSC aus Blankenese zu tun kriegen.

Die Schwester von Sophie Steinlein, Theresa, ist fürchterlich schnell mit ihrem IQFoil unterwegs und rechnet sich nach Paris, bzw. Marseille, da wurde sie 6., und nach ihren ersten Erfolgen in 2025, durchaus Chancen aus. Last but not least komplettiert die Mulititasking-Weltmeisterin Leonie Meyer das Olympic Team.

Malte Winkel und Paula Schütze beim Segeln im Trapez
Malte Winkel will es noch mal wissen: Mit seiner neuen Kieler Partnerin Paula Schütze im Angriffsmodus und natürlich immer schwer zuversichtlich.

Sie ist die Kiterin vor dem Herrn, war trotz zigfach-Belastung in Marseille sensationell Fünfte, aber wer Leonie kennt, sie macht als Mutter gerade auch ihr Ärztin-in-Praktikum, weiß, das reicht nicht. Auch sie bleibt dabei und will angreifen, die Strapazen der nächsten Jahre auf sich nehmen. Das ist toll. Wir werden sie alle begleiten.

Copyright Fotos: Felix Diemer, PR

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