Das AL SHIRA’AA Deutsches Spring- und Dressur-Derby Hamburg strahlt schon kräftig im Vorfeld, wenn man sich die Fülle der guten News um Startfelder und Teilnehmer anschaut.

Nicht nur, dass (wir berichteten) der gesamte Dressur-Block deutlich aufgewertet wurde, sondern auch weil bei den Springreiter*innen sich schon jetzt ein spitzenmäßiges Teilnehmerfeld abzeichnet. Turnierchef Matthias Rath happy: “Dass in unserem Premierenjahr in Hamburg einer der weltbesten Derbyreiter überhaupt zu den ersten Anmeldungen gehört, das steigert unsere sowieso schon riesige Vorfreude noch mehr“. Und abgesehen davon, dass die Meldung des britischen Derby-Spezialisten William Funnell sich in der Szene rumsprechen wird, sagt Rath: „Überhaupt ist das Interesse der Reiter für das 94. Deutsche Spring-Derby enorm – das ist toll“. Für eingefleischte Fans: Funnell bringt seinen Hickstead-Derbysieger von 2024, Dublon, mit. Er meint es also sehr ernst. Wirklich interessant, wenn Profi Funnell über seine Affinität zu Derbys erklärt: „Mein Vater war Jagdreiter, ich bin so groß geworden, dass man über alles springt, was im Weg steht.“
Auch in der Dressur tritt unter vielen eine wahnsinnig erfolgreiche Reiterin an. Keine Geringere als Isabell Werth hat sich in diesem Jahr gegen eine große Veranstaltung in München entschieden und wird mit vollem Gepäck in Hamburg anreisen. Isabell Werth – und sie hat es verdient, dass wir ihre Erfolge kürzest skizzieren: 8-fache Olympiasiegerin, 14 olympische Medaillen (8 × Gold; 6 × Silber), 9-fache Weltmeisterin, 21-fache Europameisterin sowie 14-fache Deutsche Meisterin.

Sie ist damit weltweit die erfolgreichste Reiterin und Dressurreiterin sowie zugleich die erfolgreichste Olympionikin Deutschlands und eine der höchstdekorierten Olympionikinnen und Olympioniken überhaupt. Und sie kommt nach Hamburg, denn: „Das Hamburger Turnier hat mich immer begeistert“, sagt sie. „In diesem Jahr ist das Programm bis hin zur 5-Sterne-Dressur so passend gestaltet, ich kann mit meinen Pferden alles bespielen“, erklärt sie ihre Beweggründe, an die Elbe zu kommen. Da wird einem Sportfreund ganz warm ums Herz.
Eine die ebenfalls mitmischen will ist die Hamburgerin Janne Friederike Meyer-Zimmermann, das Pendant zu Isabel aus dem Springlager. Sie ist ebenfalls schon lange sehr erfolgreich unterwegs, freut sich gleichermaßen auf ihr Heimspiel Hamburg. Wir sprechen sie auf ihrer Fahrt nach Brüssel zur Begutachtung eines Pferdes, denn lange schon ist sie zusammen mit ihrem Ehemann auch beruflich „im Pferdegeschäft“ am Start. Kurz: Sie bildet mit ihrem Team aussichtsreiche Pferde und/oder ihre Reiter*innen aus. Aber auch auf dem Pferd ist Janne super ambitioniert, schielt sogar bis nach LA, „aber bis dahin kann noch viel passieren“, sagt sie. Sie klärt uns aus Reiter*innen-Sicht ein wenig weiter auf: „Das Derby hier in Hamburg hat einen großen Reiz“, sagt sie; und weiter: „weil es sehr traditionell, deswegen auch sehr speziell ist.“
„Im Grunde muss man sich genau auf dieses Derby entsprechend besonders und intensiv vorbereiten. Die ganze Derby-Tour ist deswegen unglaublich spannend, und es gibt wenige fehlerfreie Runden. Für das Publikum ist das weltweit fast einzigartig, denn auch der Ritt dauert bis zu 3 Minuten, eine normale Prüfung dauert ca. 1,20“, erklärt sie.

Sie weiter: „Das Ganze ist eine wahnsinnige Vertrauenssache zwischen Pferd und Reiter. Im besten Fall hast Du genau das richtige Pferd dafür im Stall“. Sie vergleicht: „Die klassischen Prüfungen, z.B. die der Nationenpreise, fordern einen hingegen ganz anders, da reden wir von sehr technischem Reiten“. Spannend, toll, vergleichbar, auf Top-Niveau. Janne wird auf alle Fälle den großen Preis reiten, das Championat, für die Derby-Tour „muss ich die nächsten Wochen noch richtig üben“, lacht sie, denn auch für sie, sie hat einen kleinen Sohn, hat der Tag nur 24 Stunden. Aktuell ist sie die Nummer 26 der Weltrangliste, will dieses Jahr zur Europameisterschaft nach La Coruna. Aber erstmal will sie die Hamburger Farben beim Derby hochhalten. Hoffen wir doch mal.
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