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Dass Charity-Aktionen trotz ernstem Hintergrund auch Spaß machen können, erfahren wir gerade selbst, täglich, stündlich. Gleiches erleben auch die Engagierten von den Eisbademeisters.

Der Name ist schon so nett, als käme er aus Hamburg, von einer Barmebekerin intoniert: „Oisbodemoisdeeers“. Ist aber nicht so, die Idee kommt nämlich aus Rostock. Wir sprechen mit den Hamburger Ableger:innen Katharina und Michael Lohse. Und wer jetzt denkt, wir reden von richtig krassen Sportler:innen, die sowieso schwimmen gehen und dafür pfiffigerweise Geld für gute Zwecke einsammeln, hat sich getäuscht. Ums kurz zu machen, eigentlich wetten die beiden und ihre Mitstreiter:innen: „Wer gibt uns Geld dafür, dass wir ins kalte Wasser springen“, klärt uns Katharina auf. Nicht mehr, aber absolut auch nicht weniger. „Wir wollten einfach was machen, es gibt zu viele Bedürftige“, fanden beide, und sie schnappten sich die Idee aus Rostock, die da lautet: „Wir springen zusammen ins kalte Wasser, um anderen Wärme zu geben.“ 

Eisbaden Hamburger Elbe Gruppe wärmt sich auf für den Schwimmsport
Täuscht Euch nicht: Das war Mitte Februar …
Eisbaden Team stellt sich vor Hamburger Eisbademeisters koordinieren Sport
Das Eisbademeisters-Orgateam (Michael, Carola, Sabine, Katharina, Klaus, v. li. n. re.)

Seit dem 29. Januar 2021 springt Katharina also regelmäßig, Michael lieber nicht, „zu kalt“, grinst er. Ist aber dennoch involviert, macht die ganze Orga, informiert die sich am Elbstrand Höhe Strandperle wundernden Passant:innen und so weiter, verteilt Flyer, sammelt gern auch vor Ort Geld ein. 

Die Idee ist aber eigentlich im Prinzip wie früher bei den Sponsorenläufen in der Schule, dass nämlich ein Unternehmen (die Firmen werden teils von Woche zu Woche neu akquiriert) Badepate wird und im Vorfeld schon ankündigt, dass es für jeden mutigen Menschen, der ins kalte Wasser springt, 5 oder 10 oder am liebsten 30 Euro zahlt. Und dann springen natürlich hoffentlich viele rein, sehr viele, um diese Firmen maximal zu schröpfen ;-). Es sei denn, die Summe ist gedeckelt. Aktuell sehr spendabel: Bad-Spezialist Peter Jensen (Vielen Dank! Weiter so!). 

Die Eisbademeisters suchen sich immer wieder andere Projekte aus, „für Menschen, die es in Hamburg irgendwie nicht gepackt haben“, sagt Katharina. Letztes Jahr waren es u. a. „Leben im Abseits“ und der Kältebus; in diesem Jahr waren bisher „StrassenBLUES“, „DeinTopf“ und „Harburg Huus“ die Herzensangelegenheiten, für die sie ins Wasser sprangen. „Wir haben diese Menschen würdig zu versorgen“, finden beide, womit sie natürlich recht haben.

„Wir sind nämlich keine Freaks, die da Kneipp-mäßig in der Elbe bei superkalt schwimmen“, sagt Katharina, vielmehr „rein und raus“, am liebsten mit Gebrüll. Ihr Ziel: „Aufmerksam machen auf Obdachlose“, und das in einer Gemeinschaft, die immer weiter wächst. „Wobei ich es inzwischen fünf Minuten in der Elbe aushalte“, sagt sie, er grinst: „Ich halte das gar nicht aus.“ 

Eisbaden Gummitier Flamingo Hamburgs Elbe Sport in der Freizeit
Anna mit Christian und Flamingo Rosi, „Rosi ist immer dabei“. Großes Bild: Nina und Lehmi sind auch Stamm-Eisbademeisters. Kann man machen.

Beide berichten: „Die Menschen haben großen Spaß, uns zu unterstützen. Ganz oft kommen Wildfremde, gesellen sich einfach dazu, sagen, dass sie das toll finden, was wir machen. Und einmal reinspringen trauen sie sich zu.“ Einmal die Woche besteht dazu die Möglichkeit, im Wechsel Freitag um 17 Uhr und Samstag um 13 Uhr, die Termine findet Ihr z. B. auf Insta (@eisbademeisters_hamburg).

Normal sind es so 80 bis 120 Menschen, die da gemeinsam ins Wasser hüpfen, alt, jung, querbeet. Silvester waren es zuletzt über 300. Da kommen also nicht nur viele Menschen zusammen, sondern dann natürlich auch ordentlich Kohle. Das ist cool. Sie sind kein Verein, keine Initiative, sie sind eine private Bewegung, aber „das entstehende, wachsende Netzwerk hilfsbereiter Menschen ist spannend, weil die Menschen dabei auch noch so unterschiedlich sind“. 

Wer reinspringen oder spenden will, wendet sich vertrauensvoll an: eisbademeisters-hamburg@gmx.de 

Copyright Fotos: Lars Krüger Fotografie, sporting hamburg, Anne Oschatz, Eisbademeisters

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